Gott mehr gehorchen als den Menschen - Bürgermeister Hans Riesser
Am Johannistag 1528 wurde Hans Riesser zum Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn gewählt. Sein Geburtsdatum ist unbekannt.
Heilbronn war damals mit seinen vier Dörfern Böckingen, Flein, Neckargartach und Frankenbach ein selbständiges Staatswesen innerhalb des Deutschen Reiches. Es grenzte an das Gebiet des Deutschen Ordens (Sontheim, Neckarsulm, Erlenbach) und des Herzogtums Württemberg (Lauffen, Weinsberg).
Hans Riessers Wahl bedeutete den Durchbruch für die Evangelischen in Heilbronn, denn Riesser, ein Freund des Pfarrers an der Kilianskirche und Reformators von Heilbronn Johannes Lachmann, war seit mehreren Jahren überzeugter Anhänger Martin Luthers. Schon vier Tage nach seiner Wahl beschloß der Rat der Stadt, das evangelische Abendmahl in der Kilianskirche zuzulassen.
Kaum ein Jahr später, im Frühjahr 1529, musste Heilbronn, wie andere evangelische Städte und Länder, seinen Glauben auf dem Reichstag in Speyer verteidigen. Denn die Vertreter des Kaisers und die katholisch gebliebenen Gebiete drängten darauf, die Glaubensspaltung im Reich zu beenden. Nur ein gemeinsamer Glaube, so dachten sie, könne das Reich zusammenhalten.
Deshalb bereiteten die Vertreter des Kaisers einen Reichstagsbeschluss vor, wonach den Evangelischen besonders das Abendmahl verboten werden sollte. Darauf reichten diese, für Heilbronn Hans Riesser, am 20.4.1529 eine Protestation gegen den bevorstehenden Mehrheitsbeschluß der katholischen Parteien ein, denn es: ,,hat auch sonst jeder in Dingen, die Gottes Ehre, das Heil unserer Seele und die Seligkeit angehen, für sich selbst vor Gott zu stehen und Rechenschaft zu geben; hier kann sich keiner mit Berufung auf Verbandlungen oder Beschluß einer Minderheit oder Mehrheit" aus der persönlichen Verantwortung stehlen.
Nähere Infos dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Riesser
Foto rechts: Von Andreas Her(r)neisen - Scanned from: Christhard Schrenk, Hubert Weckbach, Susanne Schlösser: Von Helibrunna nach Heilbronn. Eine Stadtgeschichte. Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1333-X (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 36). Originally from de.wikipedia; Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2459153
Im Rahmen der Stufenarbeit, wie sie in der Stufenkonzeption des VCP beschrieben ist, arbeiten wir inhaltlich nach unserem ab 2016 neu erstellten siedlungsinternen Probenbuch sowie in Teilen nach dem letzten Probenbuch unseres Gaues aus dem Jahr 1989. Unserer Proben stellen keine "Mutproben" oder dergleichen dar, sie sind vielmehr überschaubare Aufgaben und Inhalte, die überwiegen gemeinsam in der Gruppe erarbeitet werden.
In unserer Siedlung werden weiterhin die alten Ständezeichen der Christlichen Pfadfinderschaft, also die Lilie im Kreuzschild ("Knappennadel") und die Kreuzlilie ("Spähernadel") verwendet. Auch Kreuzpfadfinder sind in unserer Siedlung aktiv, sie tragen das Pfadfinderkreuz an der linken Brusttasche.
Daher finden bei uns sowohl Versprechensfeiern und Aufnahmen mit dem feierlichen Umlegen der jeweiligen Stufenhalstücher als auch mit dem Anstecken der Ständenadeln statt. Noch arbeiten wir daran, diese beiden Konzepte bestmöglich zu vereinen.
Eine Ständearbeit im eigentlichen Sinn, bei der das Erreichen eines bestimmten Standes die Voraussetzung für das aktive oder passive Wahlrecht in der Siedlung oder den verschiedenen Ebenen des Verbandes oder Bundes darstellt, besteht bei uns nicht mehr.
Das Probenbuch dient dazu, unseren Sippenführerinnen und Sippenführerinnen eine Hilfestellung zu geben, welche Fertigkeiten und Fähigkeiten in bestimmen Altersstufen durch Sippenstunden und Aktivitäten wie Fahrt und Lager vermittelt und eingeübt werden sollen. Diese Fähigkeiten sind sinnvoll und notwendig, um sich in der Gemeinschaft der Pfadfinderinnen und Pfadfinderinnen und Pfadfinder, auf Fahrt und Lager zurechtzufinden, vor allem aber sind sie und diese gemeinsamen Aktivitäten ein Mittel, um die Verantwortung der Einzelnen in der Gruppe und für die Gruppe zu fordern und zu fördern. Damit soll über das Pfadfinden hinaus das grundlegende Ziel der Begleitung der Kinder und Jugendlichen hin zum "mündigen Menschen", der sich in der Gesellschaft zurechtfindet und seine Umwelt verantwortungsvoll mitgestaltet, mittels der pfadfinderischen Methode erreicht werden.
Der nette allgegenwärtige Herr ist nicht etwa Hans Riesser selbst, nein, es ist ein steinerner Stadtsoldat in Landsknechtsuniform, der auf der Spitze der Kilianskirche in Heilbronn steht. Er ist ein Wahrzeichen der ehemaligen Freien Reichsstadt.
Das immerhin 2,35 m hohe "Kiliansmännle" wurde im Protestationsjahr 1529 aufgestellt. Das Original steht heute unter der Rathaustreppe, es wurde 1886 ersetzt. Der das Heilbronner Stadtbanner tragende Landsknecht schaut selbstbewusst und trotzig in Richtung des Reichstages zu Speyer.
Er ist schon lange das Zeichen unserer Siedlung und inzwischen weit bekannt. Der steinerne Kerl ziert unsere Tracht und so manches Materialstück der Siedlung.