Die Bebauung der Wiese vor dem Friedensgemeindehaus mit einem Verwaltungsgebäude ist als vage Idee schon seit längerer Zeit in der Gesamtkirchengemeinde im Gespräch.
Im März 2018 wird aus einer Idee ohne festen Zeitplan jedoch sehr schnell ein konkretes Bauvorhaben: der Gesamtkirchengemeinderat beabsichtigt, in seiner Sitzung am 19.03.18, den Verkauf des Hans-Rießer-Hauses zu beschließen. Dadurch bräuchte die Gesamtkirchengemeinde neue Flächen für die Verwaltung. Diese Flächen sollen auf der Wiese vor dem Friedensgemeindehaus entstehen.
15 Pfadfinder/-innen sind in der Sitzung des Gesamtkirchengemeinderates dabei und äußern ihre Bedenken und ihren Widerstand gegen die Bebauung. Wir zeigen den Gemeinderäten die Konsequenzen für unsere Jugendarbeit in der Friedensgemeinde auf. Ohne die Wiese ist sinnvolle Pfadfinderarbeit am Gemeindehaus nicht mehr möglich, wir Pfadfinder/-innen müssten uns nach neuen Wirkungsbereichen umsehen und würden zwangsläufig die enge Bindung an die Gemeinde und die gute Zusammenarbeit aufgeben müssen. Über die Abläufe und die Hintergründe berichtet die Heilbronner Stimme am 08. März in einem Vorabbericht zur Sitzung des Gesamtkirchengemeinderates. Die Entscheidung wird aufgrund aktueller und dringender Ereignisse in der Gesamtkirchengemeinde aber zunächst vertagt, so dass wir unverichteter Dinge und ohne weitere Informationen, wie es weitergehen wird, zurückbleiben.
Wir Pfadfinder/-innen besprechen die Situation bei unserem Thing am 17.03.2018 mit Pfarrer Terino. Wir formulieren eine deutliche Aufforderung an den Kirchengemeinderat der Friedensgemeinde, alles dafür zu tun und sich mit Tatkraft dazu einzusetzen, die Wiese im jetzigen Zustand zu erhalten.
Am 19.03.2018 schreibt die Rhein-Neckar-Zeitung einen Vorbericht zur Sitzung des Gesamtkirchengemeinderats und der bevorstehenden Entscheidung zum Hans-Rießer-Haus: "Heilbronn: Welche Zukunft hat das Hans-Rießer-Haus?" Dieser Artikel beleuchtet auch die größeren Zusammenhänge und Konsequenzen der geplanten Entscheidung, insbesondere für die erfolgreiche Chorarbeit, die ihre Probenräume verlieren würde, wenn das "Hansi" verkauft werden würde.
Am 20.03.2018 erscheint ein weiterer Bericht in der Heilbronner Stimme: "Kirchen-Baustellen: "Hansi"-Verkauf vertagt, Gaffenberg in Not "
Im April 2018 erarbeiten wir einen Flyer, den die Jugendlichen in der Gemeinde verteilen sollen, um die Gemeindemitglieder über das Bauvorhaben und die Konsequenzen für die Jugendarbeit zu informieren. 8 Pfadfinderinnen und Pfadfinder nehmen am 18.04.18 an der Sitzung des Kirchengemeinderates der Friedensgemeinde teil, um den Flyer und unser Vorhaben vorzustellen und sich abzustimmen, welche Ziele der Kirchengemeinderat verfolgt. Der Kirchengemeinderat beschließt einstimmig, sich für den Erhalt der Wiese und gegen die Bebauung einzusetzen. Der Flyer wird in Kooperation mit dem Kirchengemeinderat herausgegeben und gedruckt. Der Kirchengemeinderat gründet zudem einen Ausschuss, der sich um alle weiteren Punkte zur Wiese kümmern soll. Die Gemeinde informiert die Mitglieder über den Gemeindebrief und die EvI (evangelische Information) über das geplante Bauvorhaben und die Zusammenhänge.
Am 7.Mai 2018 nehmen einige von uns an der DAKJ-Sitzung teil und erfahren auch dort, das die Informationslage schlecht ist und anscheinend Entscheidungen auf Basis sehr unzureichender Informationen getroffen werden sollen. Am 15. Mai tagt der Ausschuss zur Gemeindewiese und beschließt, neben den bereits besprochenen Flyern auch ein Banner drucken zu lassen, das an der Wiese gespannt werden soll und Aufmerksamkeit für die Problematik erzeugen soll.
Der Ausschuss wird sich weiter damit beschäftigen, Öffentlichkeitsarbeit zu leisten, Informationen zu sammeln und zu verteilen und die Mitglieder des entscheidenden Gremiums, des Gesamtkirchengemeinderates, zu kontaktieren und darauf einzuwirken, dass für den Erhalt der Wiese und gegen die Bebauung gestimmt wird.
Ende Mai erscheint die Information in der EvI, dass die Friedensgemeinde sich gegen die Bebauung der Wiese stemmt und Unterschriftenlisten im Gemeindebüro ausliegen. Es kommen vom ersten Tag an Leute, um zu unterschreiben und sich gegen die Bebauung der Wiese zu positionieren.
Unsere Flyer sind gedruckt und werden in Kürze verteilt werden.
Im Juni 2018 hängen wir unser Banner an der Gemeindewiese auf. Beim Aufhängen werden wir wieder sofort von Passanten angesprochen, die uns unterstützen und die Unterschriftenlisten unterschreiben wollen. Am 05.06. steht ein Pressetermin mit der Heilbronner Stimme an.
Am 07.06.18 erscheint der Artikel in der Heilbronner Stimme: "Friedensgemeinde wehrt sich - Heftiger Protest gegen Neubauprojekt der Gesamtkirchengemeinde an der Moltkestr". Wir werden noch am selben Tag von zahlreichen Personen auf den Artikel angesprochen, die empört sind und für den Erhalt der Wiese unterschreiben wollen. Unser Banner zeigt Wirkung und macht viele zum ersten Mal überhaupt auf die Problematik aufmerksam.
In Kürze startet die Verteilung der Flyer. Der Gemeindebrief mit ausführlichen Informationen zum Bauvorhaben ist bereits in Verteilung. Nach Einwänden gegen einzelne wenige Formulierungen haben wir den Flyer leicht anpassen und neu drucken lassen.
Am 14.06.18 erscheint in der Heilbronner Stimme ein Leserbrief zum Artikel vom 07.06., der sich für den Erhalt des Hans-Rießer-Hauses und gegen die Bebauung der Gemeindewiese ausspricht.
Am 15.06.18 verteilen die Pfadfinderinnen und Pfadfinder der Siedlung während ihrer Sippenstunden die mehr als 4000 Flyer im gesamten Gemeindegebiet.
Am 18.06.18 veröffentlichen wir unseren Artikel zur Flyeraktion und zur Rettung der Gemeindewiese unter meine.stimme.de: "Pfadfinderinnen und Pfadfinder verteilen Flyer und sammeln Unterschriften zur Rettung der Gemeindewiese".
Am 25.06. erscheint ein weiterer Leserbrief zum Artikel vom 07.06.18 in der Heilbronner Stimme.
Einige Pfadfinderinnen haben an der Sitzung des Kirchengemeinderates der Friedensgemeinde am 27.06.2018 teilgenommen. An dieser Sitzung nahm auch Herr Krieg, Kirchenpfleger und Leiter der Verwaltung der Gesamtkirchengemeinde, teil. Von ihm haben wir konkrete Informationen zu Plänen und Ablauf erhalten und einige neue Details erfahren. Wir haben zudem klar unseren Standpunkt geäußert, dass der Erhalt der Wiese für die Pfadfinderarbeit in der Friedensgemeinde unabdingbare Voraussetzung ist und dass wir unsere Verbindung mit der Gemeinde aufgeben werden müssen, wenn die Wiese bebaut wird. Wir haben auch berichtet: Unsere Siedlung wächst seit Jahren kontinuierlich gegen jeden Trend weiter, und unsere Pfadfinderinnen und Pfadfinder helfen bei vielen Gelegenheiten in der Gemeindearbeit mit. Die Friedensgemeinde würde durch die Trennung einen herben Verlust erleiden, zur Zeit 70 aktive Kinder und Jugendliche, mit steigender Tendenz in den kommenden Jahren, gingen der Gemeinde verloren.
Am 29.06.18 haben wir unser zweites Banner auf der Gemeindewiese aufgehängt, das genauere Informationen und mehr Details zur Problematik rund um die Wiese zusammenfasst.
Am 02.07.18 erscheint unser Artikel zur Flyerverteilung in der Printausgabe der Heilbronner Stimme.
Am 05.07.18 hat erneut der Ausschuss getagt. Seit der letzten Sitzung hat sich einiges bewegt, und wir planen weitere Aktionen und besprechen verschiedene Ideen, wie wir insbesondere die Mitglieder des Gesamtkirchengemeinderates über die Problematik und unsere Jugendarbeit informieren können. Die nächste Sitzung ist für den 11.09.18 angesetzt.
Unsere Drucksachen für den Infostand zum Gemeindefest sind eingetroffen, darunter A3-Plakate mit mehr Informationen, die wir auch außerhalb der Gemeinde aufhängen werden.
Am 06.07.18 erscheint erneut ein Leserbrief in der Heilbronner Stimme zum Thema.
Das Gemeindefest der Friedensgemeinde am 08. Juli 2018 stand unter dem Motto "Am Ball bleiben". Vieles drehte sich um die Gemeindewiese und die drohende Bebauung, sowohl im Gottesdienst am Morgen als auch beim anschließenden Fest im und um das Gemeindehaus. Wir informieren an einem Infostand über unsere Aktionen und sammeln weitere Unterschriften. Im Gemeindehaus findet eine Ausstellung zur Wiese statt, die mit Fotos die rege Nutzung in der Kinder- und Jugendarbeit dokumentiert. Auch unsere Chronologie wird dort ausgestellt und findet zahlreiche Leser.
Am 10.07.18 veröffentlichen wir unseren Artikel zum Gemeindefest in meine.stimme.de: "Gemeindefest der Friedensgemeinde".
Unser Artikel erscheint am 19.07. in der Printausgabe der Heilbronner Stimme.
Unserem neuen Dekan Christoph Baisch schreiben wir Ende Juli einen Brief, um unser Anliegen zu erklären. Unser "Rettet unsere Gemeindewiese"-Banner geht mit zum Segeltrip der Siedlung auf dem Ijsselmeer.
Ende Juli haben wir mehr als 2500 Unterschriften für unser Anliegen gesammelt. Wir freuen uns sehr über die breite Unterstützung und die vielen Stimmen, die sich mit uns gegen die Bebauung und für den Erhalt der Gemeindewiese in der Friedensgemeinde aussprechen. Danke!
Die Siedlung feiert ihr 65-jähriges Jubiläum Ende September 2018 mit einem Jubiläumslager, bei dem es auch einen Besuchertag gibt. Auch hier zeigt sich, wie viele Menschen hinter uns und unserem Anliegen stehen und unsere Jugendarbeit unterstützen.
Am 15.10.2018 tagt der Gesamtkirchengemeinderat in einer außerordentlichen Sitzung, für die u.a. ein Grundsatzbeschluss zum Verkauf des Hans-Rießer-Hauses erwartet wird, was ja der Auslöser für die Baupläne in der Moltkestr. ist. Wir nehmen mit drei Vertretern an dieser Sitzung als Gäste teil und erleben eine Überraschung: Dekan Baisch stellt einen neuen Antrag, der den Beschluss zum Verkauf zunächst verhindert und verschiedene Optionen prüfen soll, die den Erhalt des Hans-Rießer-Hauses ermöglichen könnten. Wir überreichen Dekan Baisch gemeinsam mit Pfarrerin Dr. Godel und Pfarrer Terino unsere gesammelten Unterschriften. 3244 Personen haben uns durch ihre Unterschrift ihre Unterstützung gegeben. Dafür ein herzliches Danke!
Die Heilbronner Stimme berichtet am 17.10.18 über die Sitzung und ihre Ergebnisse: "Kirche prüft Neubau des Hans-Rießer-Hauses". Auch unsere Proteste werden im Artikel erwähnt. Ebenso berichtet die Rhein-Neckar-Zeitung am 19.10.18 über die außerordentliche Sitzung des Gesamtkirchengemeinderates: "Zukunft des Hans-Rießer-Hauses wieder offen".
Wir bleiben weiter dran und setzen uns für den Erhalt unserer Wiese ein. Herzlichen Dank für jede Unterstützung, das hilft uns sehr und bewirkt tatsächlich etwas!